Rupert Grünzweig

Federschmied. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1883    † 1942

 

Lebenslauf

Rupert Grünzweig wurde am 14.9.1883 in Hollenbach (Bezirk Waidhofen/Thaya) geboren. Er arbeitete als Federschmied. Rupert Grünzweig war Mitglied der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreich und des republikanischen Schutzbundes. Zudem war er Gewerkschaftsvertrauensmann im Reichsbahnausbesserungswerk St. Pölten.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Rupert Grünzweig wurde am 11. 10. 1941 verhaftet, und am 5. 9. 1942 gemeinsam mit Bernhard Cevela und Wenzel Schmid (beide hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 18.12.1942 wurde er im Landesgericht I in Wien hingerichtet.

Aus der Anklageschrift vom 6. 5. 1942

„Im Herbst 1940 versuchte Theodor Patleich ihn für die Unterstützungsaktion für die Angehörigen von politischen Häftlingen zu werben und forderte ihn auf, etwaige Beträge an ihn abzuführen. Als Grünzweig Ende 1940 mit dem Angeschuldigten Schmid über die ’Rote Hilfe‘-Aktion sprach und Schmid ihm anvertraute, dass er einen hierfür gesammelten Geldbetrag besitze, ersuchte Grünzweig ihn, das Geld an ihn abzuführen. Er übernahm nun von Schmid zweimal Geld, das er an Patleich gab.“

Mahnmal, Benennung einer Verkehrsfläche nach Rupert Grünzweig

Sein Name steht am Mahnmal am Hauptfriedhof St. Pölten. Eine Verkehrsfläche in St. Pölten ist nach ihm benannt (Rupert Grünzweig-Gasse).

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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